Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) Lösungen für Webseiten

Barrierefreiheit Titelbild
Barrierefreiheit / ©NiroDesign/depositphotos.com

Barrierefreiheit bedeutet, Webseiten so zu gestalten, dass Menschen mit verschiedensten Einschränkungen (z. B. Sehbehinderungen, motorische Einschränkungen oder kognitive Beeinträchtigungen) sie problemlos nutzen können. Gerade kleine Unternehmen und Privatpersonen stoßen hier oft an ihre Grenzen, denn die offiziellen WCAG-Standards (Web Content Accessibility Guidelines) sind komplex und ändern sich laufend. Studien bestätigen, dass gerade die Komplexität und ständigen Updates der WCAG viele Betreiber überfordern. Fehlen Programmier- und Designkenntnisse, tun sich Betreiber schwer, passende Farbkontraste, strukturierte HTML-Elemente oder Tastatur-Navigation umzusetzen. Weitere Hürden sind fehlende Ressourcen: Barrierefreiheit kann Audit-Zeit und Fachwissen erfordern. Trotz dieser Herausforderungen ist Barrierefreiheit heute unerlässlich – rechtlich und gesellschaftlich.


Rechtliche Vorgaben in Deutschland und der EU

Die rechtlichen Vorgaben zur digitalen Barrierefreiheit in Deutschland stützen sich auf EU-Richtlinien. So schreibt die EU-Richtlinie 2016/2102 (Web Accessibility Directive) vor, dass seit 2018 alle öffentlichen Stellen in der EU ihre Websites und mobilen Apps barrierefrei gestalten müssen. In Deutschland wurden diese Vorgaben über das Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) und die Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung (BITV 2.0) umgesetzt. Die BITV 2.0 trat am 25. Mai 2019 in Kraft und verweist direkt auf die harmonisierte Norm EN 301 549 (entspricht WCAG 2.1 AA). Sie enthält auch Vorgaben zur deutschen Gebärdensprache (DGS) und zur Leichten Sprache.

  • EU-Richtlinie 2016/2102: Verpflichtet alle öffentlichen Verwaltungen seit 23.9.2018 zu schrittweiser Barrierefreiheit. In Deutschland wurde die Richtlinie über das BGG sowie die neu gefasste BITV 2.0 in deutsches Recht übernommen. Damit müssen Regierungs‑ und Behörden-Websites sowie bestimmte öffentliche Institutionen WCAG-konform sein.
  • BITV 2.0 (seit 2019): Gilt für Bundesbehörden und regelt Barrierefreiheitsanforderungen an deren Webseiten. Neu ist, dass sie direkt auf die EU-Normen verweist (EN 301 549), statt eigene Standards zu setzen. Auch Verwaltungsabläufe (z. B. Online-Dienste) sind seit Mitte 2021 barrierefrei zu gestalten.
  • Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG, 28. Juni 2025): Ab diesem Stichtag gelten für Unternehmer und private Anbieter weitreichende Pflichten. Das Gesetz (verabschiedet im Juni 2021) setzt den European Accessibility Act um. Danach müssen insbesondere Webshops und Dienstleister-Websites, die Produkte oder Services an Endkunden verkaufen, barrierefrei sein. Betroffen sind also Onlineshops, Kundenportale, Terminbuchungsformulare usw. Ausgenommen sind ausschließlich rein geschäftliche Angebote (B2B) und sehr kleine Unternehmen (weniger als 10 Mitarbeitende bzw. €2 Mio. Umsatz).
  • Frist & Sanktionen: Die Übergangsfrist endete am 28.6.2025. Ab dann können Marktüberwachungsbehörden Unternehmen auffordern, Barrierefreiheit nachzurüsten. Ignoriert man mehrere Aufforderungen, darf der Verkauf im Online-Shop gestoppt werden. Zudem können Bußgelder in Höhe von mehreren tausend Euro verhängt werden. (Bei schwerwiegenden oder wiederholten Verstößen sind Empfänger zudem abmahn- und klageanfällig.)

Siehe auch: Barrierefreiheitsstärkungsgesetz bei E-Recht24

Beispiel für eine Umsetzungspflicht: Ein Onlineshop, der Tickets verkauft, muss nach dem BFSG spätestens ab Mitte 2025 alle kaufrelevanten Teile barrierefrei gestalten. Dazu gehört auch eine gut zugängliche „Erklärung zur Barrierefreiheit“ auf der Website, in der dokumentiert ist, was umgesetzt wurde und wo noch Barrieren bestehen. Die Anforderungen ähneln damit denen der BITV: Wenn eine Website bereits nach WCAG 2.1 AA aufgebaut ist, ist sie gut vorbereitet.

Einfache Lösungen mit WordPress-Plugins

Gerade wer keine Programmierkenntnisse hat, möchte möglichst einfache Wege finden. WordPress macht es besonders leicht, Plugins einzusetzen: Sie können per Mausklick installiert werden, ohne Code ändern zu müssen. Experten empfehlen daher die Verwendung spezieller Barrierefrei­heits-Plugins. Solche Plugins fügen Ihrer Seite viele Accessibility-Funktionen hinzu (z.B. Tastatur­navigation, Schriftvergrößerung, Screenreader-Kompatibilität) und helfen dabei, gesetzliche Anforderungen (WCAG, BFSG, BITV) per Konfiguration zu erfüllen.

OneTap
Das WordPress-Plugin (z.B. OneTap) fügt Ihrer Website per Knopfdruck einzugängliches Bedienfeld hinzu. Typische Funktionen sind größerer Text, kontrastreiche Farben oder Tastaturnavigation – ohne dass Sie Code schreiben müssen (Screenshot).

 

Dieses Plugin ist „multilingual“ und verspricht „1-Click-Installation – kein Programmieren, keine Einrichtung, kein Konto notwendig“. Nach der Aktivierung integriert es eine Benutzerleiste, mit der Besucher / Nutzer verschiedene Barrierefreiheits-Einstellungen vornehmen können. OneTap arbeitet vollständig GDPR-konform (es sammelt keine Nutzerdaten) und unterstützt über 20 Sprachen. Durch einzelne Module lässt sich gezielt bestimmen, welche Funktionen aktiv sind (z.B. Screenreader, Farbfilter, Textvergrößerung).

OneTap Einstellungen
Das OneTap-Plugin in Aktion: Betreiber können vordefinierte Barrierefrei­keits-Profile wählen oder per Schaltflächen Textgröße, Kontrast, Sättigung usw. anpassen. (Screenshots aus der OneTap-Einstellung.)

Barrierefreiheits-Profile von OneTap

OneTap bietet fünf vorgefertigte Anpassungs-Profile für verschiedene Bedürfnisse:

  • Sehbehindertenmodus: Verbessert die visuelle Darstellung (größere Schrift, besserer Kontrast).
  • Anfallssicheres Profil: Entfernt störende Blitze und Animationen sowie intensive Farben.
  • ADHS-freundlicher Modus: Minimiert Ablenkungen (fokussiertes Layout, weniger visuelle Störfaktoren).
  • Blindheitsmodus: Blendet unnötige Inhalte aus und ermöglicht vollständige Tastaturbedienung, damit sich blinde Nutzer besser zurechtfinden.
  • Epilepsie-sicherer Modus: Dimmt alle Farben ab und schaltet jegliche blinkende oder flackernde Animation ab.

Mit diesen Profilen gelangen Nutzer mit unterschiedlichen Behinderungen in wenigen Klicks zu einem auf sie abgestimmten Website-Look. Hinter jedem Profil stecken Einstellungen wie größere Schrift, Farbfilter (Invertierung, Graustufen, Helligkeits- oder Sättigungskorrektur), Linienmarkierung (Lesemaske) oder Vorlesefunktion für Texte. Man kann z.B. Schriftabstände ändern, die Bildschirmfarbe invertieren oder den Mauszeiger vergrößern – und das ganz ohne Aufbau oder Design Ihrer Website zu ändern. Das erhöht die Zugänglichkeit erheblich, ohne dass Sie neu programmieren müssen.

Installation und Einrichtung von OneTap

Die Einrichtung von OneTap ist simpel:

  • Plugin installieren: Melden Sie sich im WordPress-Dashboard an und gehen Sie zu Plugins > Installieren. Suchen Sie im Verzeichnis nach „OneTap“ und klicken Sie auf Jetzt installieren.
  • Plugin aktivieren: Nach der Installation klicken Sie auf Aktivieren. OneTap legt dann das Zugänglichkeits-Panel an Ihrer Website an.
  • Einstellungen anpassen: Öffnen Sie im Dashboard die OneTap-Einstellungen, um das Plugin zu konfigurieren. Hier können Sie Module ein- oder ausschalten und z. B. festlegen, welche Profile verfügbar sind. (Die Grundeinstellungen sind bereits sinnvoll gewählt.)
  • Barrierefreiheitserklärung erstellen: Vergessen Sie nicht, in Ihrem Impressum oder Footer eine Erklärung zur Barrierefreiheit zu verlinken, wie gesetzlich vorgeschrieben.

Durch diese Schritte ist Ihre WordPress-Seite in wenigen Minuten mit OneTap ausgestattet. Besucher sehen nun ein kleines Symbol („Accessibility Widget“), über das sie die Profile aktivieren können. Damit holen Sie sich eine umfassende Barrierefrei­heits-Lösung ins Haus, ohne tief in HTML oder CSS eintauchen zu müssen.

Fazit & Handlungsempfehlung

Die Umstellung auf eine barrierefreie Website ist zwar herausfordernd, aber mit den richtigen Werkzeugen machbar – und oft sogar dringend nötig. Während große Verwaltungen bereits Vorgaben erfüllen müssen, beginnt 2025 auch für viele private Anbieter die Pflichtzeit. Anstelle teurer Fachberatungen oder langwieriger Neuentwicklungen bieten Plugins wie OneTap eine schnelle Lösung.

Wenn Sie WordPress nutzen, kann OneTap Ihnen helfen, Ihre Seite rechtzeitig und kostengünstig barrierefrei zu machen. Dank 1-Klick-Installation und vordefinierten Profilen setzen Sie viele Anforderungen einfach um. So erreichen Sie nicht nur mehr Nutzer, sondern erfüllen auch die gesetzlichen Vorgaben, ohne selbst programmieren zu müssen.

Umsetzung / Plugin-Einbau und Erklärung

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