Der Trend hin zu nachhaltigem Wirtschaften macht vor keiner Branche mehr Halt. Insbesondere die Logistikbranche beschäftigt sich schon seit Langem mit der Thematik. Denn zum einen gelten Transporte auf der ganzen Welt als wesentlicher CO2-Treiber, zum anderen sehen Spediteure und Logistik Verantwortliche auch zunehmend entscheidende Kosten- und Wettbewerbsvorteile in Green Logistics.
Energiewende im Bereich Logistik – kann das funktionieren?
Nicht nur auf nationaler Ebene wird eine Energiewende angestrebt, auch viele Unternehmen wollen die Energieversorgung ihres Betriebes umstellen. Die Logistikfirmen gelten hierbei vielfach sogar als Vorreiter. Die Motivation dahinter ist vielseitig:
- Kostenersparnis: Energiekosten werden immer teurer. Das bekommt vor allem die Logistik zu spüren, die auf Transporte angewiesen ist. Immer mehr Betriebe sind daher bestrebt, auf alternative Antriebe umzustellen, die mit entscheidenden Kostenvorteilen punkten können. Vor allem der Elektroantrieb erfreut sich für Fahrten in einem begrenzten Radius großer Beliebtheit. Werden die Akkus dafür noch über selbst produzierten Strom geladen, ist die Ersparnis doppelt so groß.
- Risikoabsicherung: Insbesondere die Zeiten der Knappheit bei Öl und Gas haben in der jüngsten Vergangenheit gezeigt, dass es nicht ratsam ist, ausschließlich auf diese Ressourcen zu setzen. Um keinen Stillstand im Betrieb zu riskieren, wenn es in der Zukunft zu einer Treibstoffknappheit kommen sollte, setzen immer mehr Unternehmen daher auf mehrere verschiedene Energiequellen. Vor allem für kürzere Lieferwege und interne Transporte am Firmengelände werden zunehmend elektrisch abgewickelt. Niederhubwagen funktionieren im Lager problemlos mit Strom und auch Lieferwagen können täglich mehrere hundert Kilometer rein elektrisch zurücklegen. Wird dazwischen aufgetankt, liegt die Reichweite sogar noch höher.
- Imagegründe: Unternehmen, die nach wie vor auf veraltete Technologien setzen, gelten nicht nur als altmodisch, sondern vielfach werden sie auch bei der Auftragsvergabe ausgeschlossen und es fällt ihnen weniger leicht, Mitarbeiter zu finden. Auch in der Logistik hilft ein grünes Image in vielen Situationen, Kunden zu überzeugen und auch das Employer Branding zu stärken.
Wie lässt sich Energie in der Logistik sparen?
Die Logistik bietet viel Potenzial, um Energie und Treibstoffe einzusparen. Vor allem die fortschreitende Digitalisierung führt dazu, dass Transportrouten deutlich besser geplant werden können als früher. Sendungen können immer effizienter gebündelt und zu gemeinsamen Fahrten zusammengefasst werden. Das spart Jahr für Jahr unzählige Kilometer ein. Intelligente Lagerverwaltungssysteme sorgen dafür, dass Waren nach statistisch erfassten Zugriffszahlen sinnvoll im Lager eingelagert werden, sodass die Wege möglichst kurz bleiben. So wird der betriebsinterne Verkehr reduziert, aber auch der Energieaufwand, der dafür notwendig ist. Auch übergeordnete Transportplattformen bieten mehr und mehr Möglichkeiten, Transporte mit Mitbewerbern und Partnern zusammenzulegen und somit Kosten und Ressourcen zu sparen.
Energie selbst erzeugen
Die meisten Logistikstandorte verfügen über großflächige Lagergebäude. Ebenso großflächig sind auch die Dächer dieser Lagerhallen. Bisher oft völlig ungenutzt werden diese Flächen nun mehr und mehr als Standort für Photovoltaikparks entdeckt. So können oft tausende von Quadratmetern genutzt werden, ohne dass der Betrieb eingeschränkt würde oder weitere Flächen zugekauft werden müssten. So kann ein großer Teil des eigenen Energiebedarfs selbst gedeckt werden. Damit sind Logistikunternehmen nicht nur nachhaltiger unterwegs und sparen CO2 ein, sondern auch Energiekosten. In manchen Fällen gelingt es sogar, Stromüberschüsse zu produzieren, wodurch zusätzliche Einnahmen entstehen können.