Die Digitalisierung schreitet unaufhaltsam voran und verändert den Unternehmensalltag in vielfältiger Weise. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie das Handwerk sehen sich bezüglich der Digitalisierung großen Herausforderungen gegenüber. Nahezu alle Branchen und Geschäftsbereiche sind unmittelbar mit der digitalen Transformation zur Industrie 4.0 verbunden und um langfristig wettbewerbsfähig zu sein, müssen die Weichen jetzt gestellt werden. Noch immer gibt es zu viele Unternehmen, die bei der Umsetzung entsprechender Technologien und Infrastruktur zögern. Ein staatliches Förderprogramm soll nun einen finanziellen Anreiz für entsprechende Unternehmen bieten.
Inhaltsübersicht
Viele Unternehmen haben Nachholbedarf
Die Digitalisierung bietet KMU und dem Handwerk große Chancen. Durch entsprechende Maßnahmen lassen sich neue Zielgruppen erschließen, neue Märkte eröffnen und somit auch Marktanteile gegen Großkonzernen sichern. Unternehmen die sich dieser Entwicklung verweigern, werden langfristig dem immer stärkeren Wettbewerb nicht gewachsen sein.
Während viele Mittelständler bereits digitale Technik, Vernetzung, Automatisierung, online-basierte Organisation und künstliche Intelligenz zumindest teilweise einsetzen, haben andere diesbezüglich noch dringenden Nachholbedarf. In vielen Fällen scheuen Unternehmen die vermeintlich hohen Kosten, die für eine umfassende Digitalisierungsstrategie anfallen. Doch diese Kosten werden oft unterschätzt und mit Förderprogrammen lassen diese sich weiter verringern. Neben anderen bietet sich hier vor allem die neue Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie.
Unkomplizierte, schnelle Förderung
Das Förderprogramm “go-digital” wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) initiiert und soll kleinen und mittleren Unternehmen sowie dem Handwerk dabei helfen, die Digitalisierung in allen relevanten Geschäftsprozessen zu verankern.
Das Programm gliedert sich in drei Module:
- Digitale Geschäftsprozesse – Softwarelösungen und Tools um alle relevanten Geschäftsprozesse zu digitalisieren
- Digitale Markterschließung – Erstellung / Überarbeitung von Online-Shops oder Web-Präsenzen, Relaunches, E-Commerce Konzepte
- IT-Sicherheit – Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit bezüglich digitalen Infrastrukturen
Das Programm ermöglicht es Unternehmen also, durch die Erstellung eines professionellen Online-Shops oder Web-Präsenzen den Markt digital zu erschließen, die IT-Sicherheit zu verbessern oder Geschäftsprozesse zu digitalisieren. Dabei werden 50 Prozent der anfallenden Kosten vom BMWi übernommen. Projekte bis zu 33.000 Euro haben einen Anspruch auf die Förderung, woraus sich ein Zuschuss von maximal 16.500 Euro ergeben. Sofern die Projektkosten 33.000 übersteigen, werden die zusätzlichen kosten normal abgerechnet, die Förderung kann aber dennoch in Anspruch genommen werden.
Wer ist förderberechtigt?
Wer von dem Förderprogramm “go-digital” profitieren möchte, muss den entsprechenden Antrag nicht etwa beim BMWi stellen, sondern bei einem autorisierten Beratungsunternehmen. Das bietet den Vorteil, dass Umwege vermieden werden, entsprechende Projekte können unmittelbar mit den jeweiligen Agenturen kommuniziert werden.
Um das Programm in Anspruch nehmen zu können, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt werden:
- weniger als 100 Beschäftigte inkl. Aller Partnerunternehmen und verbunden Unternehmen
- maximal 20 Millionen Euro Umsatz im vergangenen Jahr
- die Betriebsstätte oder die Niederlassung muss sich innerhalb der BRD befinden
- es muss eine Förderberechtigung gemäß der De-minimis-Verordnung gegeben sein
Um die Herausforderungen der Digitalisierung effizient zu meistern, ist eine Investition in entsprechende Maßnahmen und Infrastruktur unumgänglich. Um die Kosten weitestgehend zu minimieren, bieten sich Fördermittel geradezu an. Neben dem “go-digital” Programm stehen auch zusätzliche Fördermittel für KMU zur Verfügung, viele davon auch auf Länderebene.