Das Wohlbefinden und die Produktivität am Arbeitsplatz sind stark vom Raumklima abhängig. Von zentraler Bedeutung sind dabei die Temperatur, die Luftfeuchtigkeit, die Luftzirkulation und die Luftqualität. Wie man sie richtig reguliert und worauf man dabei achten sollte, erfahren Sie in diesem Artikel.
Inhaltsübersicht
Die wichtigsten Faktoren des Raumklimas im Überblick
Ehe man sich näher mit dem Thema Raumklima beschäftigt, sollte man sich zunächst einen Überblick verschaffen, aus welchen Komponenten es sich zusammensetzt. Grundsätzlich handelt es sich dabei um:
- Temperatur
- Luftfeuchtigkeit
- Luftbewegung
- Luftqualität
In jedem dieser Bereiche bestehen besondere Anforderungen, die wir uns im Folgenden genauer ansehen.
Die Raumtemperatur
Welche Raumtemperatur von den Arbeitenden im Einzelfall als angenehm wahrgenommen wird, hängt ganz maßgeblich von der Art der Tätigkeit ab. Gem. Arbeitsstättenverordnung werden hier drei Kategorien von Arbeitsschwere unterschieden: leicht, mittel und schwer.
Arbeit im Büro wird im Regelfall der Kategorie „leichte Arbeitsschwere“ zugeordnet. Das ist immer dann der Fall, wenn die Tätigkeit zu großen Teilen im Sitzen ausgeführt wird und nur mit gelegentlichem Aufstehen/Gehen verbunden ist. Bei leichter körperlicher Belastung beträgt die Mindesttemperatur 20°C. Als optimale Raumtemperatur im Büro gelten 22°C. Herrschen im Sommer draußen hohe Temperaturen vor, muss sichergestellt werden, dass die Innenraumtemperatur 26°C nicht überschreitet.
Tipp: Besteht beispielsweise im Rahmen einer Unternehmenserweiterung keine Möglichkeit, kurzfristig ausreichend klimatisierte Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, können auch alternative Raumkonzepte wie mobile Traglufthallen genutzt werden. Damit lassen sich schnell neue Kapazitäten schaffen, die mit aller notwendigen Klimatisierungstechnik versehen sind.
Die Luftfeuchtigkeit
Die Luftfeuchtigkeit sollte in einem Bereich von 30 – 65 % liegen. Als optimaler Wert gelten 50 %. Ist die Luft zu trocken, kann dies zu verschiedenen gesundheitlichen Problematiken wie Atemwegsbeschwerden und Kopfschmerzen führen. Deutlich lässt sich zu trockene Luft an häufigen elektrischen Schlägen erkennen. Diese sind darauf zurückzuführen, dass die elektrostatischen Aufladungen im Büro mit abnehmender Luftfeuchte zunehmen.
Die Luftbewegung
Ist die Luftgeschwindigkeit zu hoch, kann dies im Zusammenspiel mit Temperaturdifferenzen zu unangenehmem Zug und damit zu verschiedensten negativen gesundheitlichen Folgen führen. Die Hauptursache für eine zu hohe Luftgeschwindigkeit ist häufig die Klimaanlage.
Als Grenzwert gelten 0,2 m/s. Ideal sind Werte zwischen 0,1 und 0,15 m/s.
Die Luftqualität
Vor allem in Büros befinden sich viele potenziell schädliche Partikel in der Luft. So setzen etwa Drucker und Kopierer Ozon frei und schlecht gewartete Klimaanlagen verbreiten Bakterien und Keime. Auch Nikotinrauch und Lösungsmittel zirkulieren in den Räumen und können zu verschiedensten gesundheitlichen Beschwerden führen. Hier gibt es allerdings keine einheitlichen Richtwerte, auch aus dem Grund, dass eine Messung einen sehr hohen Aufwand nach sich zieht.
Darüber hinaus spielt bei der Luftqualität die CO²-Konzentration eine Rolle. Befindet sich viel CO² in der Luft, kann dies zu Konzentrationsschwäche und Ermüdungserscheinungen führen. Als Richtwert gilt ein CO²-Gehalt von 0,1 Vol.% Kohlendioxid, der nicht überschritten werden sollte.
Lüften – der einfachste Weg zu einer besseren Luftqualität
Mit regelmäßigem Lüften kann die Luftqualität deutlich verbessert werden. Wichtig ist dabei, dass das Fenster regelmäßig für 5 – 10 Minuten komplett geöffnet wird. So kühlt der Raum nicht so stark aus, als wenn das Fenster über längere Zeiträume in Kippstellung verbliebe. Das senkt wiederum die Energiekosten.
Darüber hinaus tragen auch Pflanzen einen wichtigen Teil zur Luftqualität bei, da sie gesundheitsschädliche Stoffe binden und in Sauerstoff umwandeln.